Gastkommentar

„Jede Blüte zählt…“

Mein Name ist Christiane Mayer und ich bin eine leidenschaftliche Gärtnerin mit einem wunderbaren 2.500 qm großen Naturgarten. Ich bin ehrenamtlich als Referentin des Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege in Bayern mit Gartenvorträgen im Freizeitgartenbau tätig. Über eines meiner Vortragsthemen „Wildbiene und Co. – Nützlinge im Garten“ habe ich Josef Guggemos und seine Wuchshüllen kennengelernt.

Was baut denn da?

In fast allen seiner Wuchshüllen bauen schlanke und auffallend sanftmütige Wespen ihre Nester. Er wollte mir ein solches Nest zeigen, weil er diese Wespenart nicht kannte. Es handelt sich hier um die Gallische- oder Französische Feldwespe. Sie haben einen tropfenförmigen Hinterleib und während des Fluges hängen die Beine lang nach unten. Sie bauen an geschützten, warmen Hohlräumen ihre sehr kleinen, kugelförmigen und offenen Nester – meist nur 10 bis 30 Tiere pro Nest. Feldwespen sind sehr friedfertig, sie stechen nur, wenn ihr Nest direkt berührt wird. Der Stich ist bei weitem nicht so schmerzhaft wie der der Deutschen Wespe – der Stich der Feldwespe verursacht, wenn der Stachel überhaupt die menschliche Haut durchdringt, nur einen relativ harmlosen „Pikser“. Tatsächlich - keinerlei Aufregung beim Feldwespenvolk als wir die Wuchshülle öffneten, um Fotos zu machen.

Wozu sind Feldwespen im Wald nützlich?

Das fragt sich der eine oder andere Leser jetzt vielleicht. Die meisten Menschen empfinden Wespen allgemein einfach nur als lästig oder gar gefährlich und bekämpfen ihre Nester. Es gibt in Deutschland 8 staatenbildende Wespenarten. Angriffslustig in der weiteren Umgebung des Nestes und lästiger Besucher am Biergartentisch sind aber tatsächlich nur 2 Arten  – die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe (wie passend). Aber alle Wespenarten sind sehr nützlich und wichtig für die Natur. Wespen sind hervorragende Schädlingsvernichter. Größere Wespenvölker vertilgen täglich bis zu 0,5 Kilogramm (!) Insekten. Erwachsene Tiere sind Blütenbesucher und ernähren sich vom süßen Blütennektar. Sie bestäuben dabei nebenher auch die Blüten. Die Brut braucht proteinreiche Kost – sie wird ausschließlich mit Insekten jeglicher Art ernährt. Ich selbst habe schon oft erlebt, dass so manche Raupe, Laus oder Falter von Wespen oder Hornissen abtransportiert wurde. Auch Mücken und Fliegen sind Lieblingsspeisen. Man stelle sich vor, wie geplagt wir wären ohne solche Helfer in der Natur. Viele Baumschädlinge stehen auf dem Speiseplan – jeder Waldbesitzer sollte Wespen lieben.

Die Zeit der Brutpflege endet im August. Nun beginnt die Zeit, in der sich die erwachsenen Wespen nur noch selbst ernähren müssen. Die besagten zwei Arten kommen dann auf den Zwetschgenkuchen. Die anderen Arten – auch die beschriebene Feldwespe – greift auf Blüten und Fallobst zurück, bis sie dann im Laufe des Frühherbstes alle sterben. Nur die während des Sommers geschlüpften, jungen Königinnen überwintern und gründen im nächsten Frühjahr ihre kleinen Völker.

Ein Meer von Blüten – mitten im Wald

Josef Guggemos stellte mir die Vorteile seiner Wuchshüllen in seinem Wald vor. Auf das zeitaufwendige und anstrengende Ausmähen der Konkurrenzvegetation kann größtenteils verzichtet werden – einer der großen Vorteile der Wuchshüllen für die Waldbesitzer. Aus meiner Sicht aber auch ein großartiger Beitrag für die Natur! Ich habe in den zwei Stunden, in denen wir unterwegs waren, mehr Schmetterlingsarten gesehen als in den letzten Jahren…. Ich war überwältigt von der Blütenpracht auf seinen Forstflächen. Ein wunderbares Miteinander von Natur und „trotzdem“ prächtigen Forstpflanzen. Ich wünsche Josef Guggemos und seinen Wuchshüllen viel Erfolg – die Natur dankt es uns.

Christiane Mayer aus Affaltern

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